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Ringwall

Der Oldenburger Wall

Heute inmitten der Innenstadt Oldenburgs in Holstein gelegen, gehört der Wall zu den bedeutendsten Bodendenkmalen Schleswig-Holsteins.

Gegen Ende des 7. Jahrhunderts wurde die erste Phase des Burgwalls und der in ihm gelegenen Siedlung auf einem eiszeitlichen Höhenzug auf nördlich des Oldenburger Grabens angelegt. Damit ist es einer der ältesten slawischen Burgwälle in Deutschland. Offenbar war er selbst für die Slawen so alt, dass er im 11. Jahrhundert in ihrer eigenen Sprache nur noch als "Starigard" (Drawänopolabisch für "alte Burg") bezeichnet wurde. Bereits von deutschen Chronisten des 11. und 12. Jahrhunderts wurde dieser Begriff ins deutsche als "Aldinburg" (Oldenburg) übersetzt und so der heutige Name der Stadt aus slawischer Zeit überliefert.

Erste archäologische Ausgrabungen auf dem Areal der ehemaligen Burgsiedlung fanden in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts statt (Foto rechts). Erste Sondagen unter Leitung von Karl Wilhelm Struve belegten bereits damals, dass die historische Überlieferung Starigard/Oldenburgs als Herrschafts zentrum der slawischen Fürsten von Wagrien und Bischofssitz nicht nur mit der imposanten Größe des Walles, sondern auch dem herausragenden Fundmaterial in Einklang steht.

Groß angelegte Ausgrabungskampagnen in den 1970er und 1980er Jahren, zunächst unter Leitung von Prof. Dr. Stuve und im Anschluss Dr. Ingo Gabriel, erbrachten neben außergewöhnlichen Kleinfunden auch die baulichen Strukturen des Fürstenhofes des 9. und 10. Jahrhunderts, sowie der ersten Bischofskirche und einem heidnischen Heiligtum zu Tage.

Die archäologisch und historisch rekonstruierbare Geschichte des Oldenburger Ringwalls und der Slawen in Ostholstein wird anhand der Funde und Befunde der Ausgrabungen sowie Rekonstruktionen.

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