Informationen vom 14. April 2022
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
der Ukraine-Krieg dauert weiter an und es ist zu befürchten, dass ein Frieden noch in weiter Ferne ist. Von Seiten der Stadt bereiten wir uns deshalb auf weitere Flüchtlinge vor, die wir in Oldenburg aufnehmen werden. Vor 14 Tagen habe ich den Kaufvertrag für die ehemalige Sammelunterkunft für Asylbewerber in Lübbersdorf unterzeichnet. Dort werden wir nach den erforderlichen Renovierungsarbeiten ca. 60 Personen Unterkunft bieten können. Meine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind nun dabei, die Renovierungsarbeiten zu koordinieren, damit wir die Unterkunft sukzessiv herrichten können. Wir werden auch eine zusätzliche Stelle für einen Migrationshelfer oder eine Migrationshelferin schaffen. Die Betreuung der ankommenden Menschen ist eine genauso wichtige Aufgabe wie ihre Unterbringung. Viele Menschen und Organisationen engagieren sich ehrenamtlich, um die Ukraine oder die Flüchtlinge zu unterstützen. Hinweisen möchte ich auf das Projekt "Solidarität im Schuhkarton" der Organisation "Ostholstein für Ukraine". Kleine Willkommensgeschenke und -grüße werden in einem Karton verpackt und können dann am 21. April entweder im Freiherr-vom-Stein-Gymnasium (7:00 bis 13:00 Uhr) oder im Rathaus (8:00 bis 12:00 Uhr) abgegeben werden. Näheres können Sie auch über folgenden Link erfahren www.ostholstein-ukraine.carrd.co
Das Ehrenamt ist ein wichtiger Eckpfeiler unseres zivilgesellschaftlichen Zusammenlebens. Nicht nur in Krisenzeiten (siehe oben) ist die Stadt, sind wir alle, auf Menschen angewiesen, die sich für das Allgemeinwohl einsetzen. Die Aufgabe der Stadt ist es, das Ehrenamt zu stärken und Hilfestellungen anzubieten. Gemeinsam mit dem Thünen-Institut habe ich eine Bedarfsanalyse gestartet, um von den Vereinen und den ehrenamtlich tätigen Menschen zu erfahren, welche Unterstützung sie benötigen und ob es ggf. auch andere Formen der Zusammenarbeit geben könnte, um Menschen dazu zu motivieren sich für ihre Stadt und bestimmte Aufgaben zu engagieren. Eine erste Online-Auftaktveranstaltung hat bereits stattgefunden. Am 29. April findet nun der erste von zwei Workshops statt. Vertreter von Vereinen und Verbänden, aber auch Einzelpersonen, die in Oldenburg gut vernetzt sind, werden dort unter Moderation des Thünen-Instituts Handlungsfelder identifizieren, an denen wir dann gemeinsam weiter arbeiten wollen. Die Ergebnisse der Analyse sollen in der Stadtverordnetenversammlung im Juni präsentiert werden. Im zweiten Workshop werden auch Vertreter der Selbstverwaltung eingebunden werden, denn sie sind es letztendlich ja auch, die dann Beschlüsse fassen müssen, die unser Ehrenamt stärken.
Die Fertigstellung unserer Aula bzw. unseres Stadttheaters steht nun unmittelbar bevor. Leider haben Lieferschwierigkeiten unsere Terminplanung ein wenig über den Haufen geworfen. Die offizielle Eröffnung wird nun voraussichtlich erst im Juni stattfinden. Das ist zwar bedauerlich, aber leider nicht zu ändern. Mit Lieferproblemen und Preissteigerungen haben wir es auch bei dem Bauprojekt "Schulcampus" zu tun. Insbesondere die geopolitische Lage stellt die beauftragten Firmen, die Architekten und meine Mitarbeiter:innen vor große Herausforderungen. Wie sich die Gesamtsituation entwicklen wird ist schwer vorauszusagen. Wir sind jedoch im ständigen Austausch mit allen Beteiligten und versuchen weiterhin "vor der Lage" zu bleiben.
In dieser Woche hatte ich ein Gespräch mit einer Beratungsfírma aus dem Bereich Kinderbetreuung. Nach der Verabschiedung des neuen Kita-Gesetzes ist die Betreuungssituation nicht besser geworden. Die Entlastung der Kommunen ist vielleicht auf dem Papier vollzogen worden, aber die realen Belastungen sind eher gestiegen. Auch die finanzielle Ausstattung der Träger und der Fachkräftemangel stellen erhebliche Probleme dar. Nichtsdestotrotz benötigen wir weitere Betreuungsplätze. Um ein genaues Bild über die kurzfristigen aber auch mittel- und langfristigen Bedarfe zu erhalten, müssen wir die Situation analysieren. Dazu gehört auch eine Prognose über die Entwicklung der Stadt als Wirtschaftsstandort und Wohnort. Nur wenn man hierzu belastbare Aussagen hat, können Handlungsempfehlungen und Planungen erfolgen. Ich bin sicher, dass wir nur mit einer differenzierten Untersuchung und auch mit einem Blick für innovative Lösungen die Grundlagen in die Hand bekommen, um der Selbstverwaltung einen Vorschlag für ein zukunftsfähiges Kinderbetreuungskonzept zu unterbreiten. Das Gespräch war aus meiner Sicht jedenfalls sehr erfreulich und ich hoffe, dass wir zeitnah einen Auftrag erteilen werden können.
Ich wünsche Ihnen schöne Ostertage.
Bleiben Sie gesund !
Herzlichst
Jörg Saba