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Informationen vom 24. April 2025

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

ich hoffe, Sie haben schöne Osterfeiertage verbracht. Ich habe einige Tage in der Heimat meines Vaters auf Sardinien verbracht und meine Verwandten besucht. Sie leben in Guspini, einer Kleinstadt in der Nähe der Inselhauptstadt Cagliari. Wir haben uns die Prozessionen zu Ostern angesehen, ein Museum über das Zeitalter der Nuraghe besucht und haben einen Strandspaziergang an einem der wunderschönen Strände gemacht. Und natürlich viel Zeit mit der Familie und Freunden verbracht. Bei meinen Spaziergängen durch Guspini habe ich festgestellt, dass es dort ähnliche Probleme gibt, wie bei uns. Guspini hat ca. 10.000 EinwohnerInnen und war früher eine wohlhabende Stadt. Es gab dort früher ein großes Bergwerk (Montevecchio), in dem Erz und Zink abgebaut wurde. In der Blütezeit der Bergwerks arbeiteten dort 1.100 Bergleute. 1991 wurde der letzte Schacht geschlossen. Von dem Wohlstand ist nicht mehr viel übrig. Die jungen Leute gehen in die größeren Städte oder ziehen auf "den Kontinent", auf das Festland Italiens. Viele Gebäude und Geschäfte stehen leer. Wer sich über den Zustand unserer Straßen beschwert, den lade ich ein, einmal Guspini zu besuchen. Dort ist es deutlich schlechter. Die ärztliche Versorgung, gerade auf der Insel Sardinien, ist nicht gut. Termine bei Ärzten bekommt man meistens erst nach Monaten. Dafür sind die Preise für den ÖPNV allerdings sehr niedrig und nicht mit unseren zu vergleichen. Sarden, die auf dem Festland leben oder studieren, wie mein Großneffe, erhalten subventionierte Flugtickets für Heimatbesuche. Mein Großneffe kam über Ostern zu Besuch und er wunderte sich darüber, dass eine Straße aufwändig saniert wird, was sehr ungewöhnlich sei. Er erklärte mir dann aber mit einem Augenzwinkern, warum das so sei: Der "Sindaco" - der Bürgermeister - steht im Oktober zur Wahl !! 

In der Woche vor meinem Urlaub habe ich mit unserer Stadtmanagerin und in Kooperation mit der IHK Lübeck und der HanseBelt e.V.  das 1. Oldenburger Wirtschaftsforum durchgeführt.  Gut 30 Unternehmen waren vertreten. Dieses Format soll das Netzwerken auf unkomplizierte Art ermöglichen. Ich wünsche mir einen Austausch und hoffe, dass Wirtschaft und Stadt die jeweiligen Bedürfnisse, Notwendigkeiten und Wünsche auf direktem Weg im Dialog besprechen können. Frau Dr. Astrid Bednarski vom HanseBelt e.V. hat einen interessanten Vortrag über ihren Verein und die Notwendigkeit des Netzwerkens gehalten. Sie ermutigte alle, Visionen zu entwickeln und Chancen die sich bieten zu ergreifen. Die Veranstaltung endete mit interessanten Gesprächen bei einem kleinen Imbiss. Wir werden das Format sicher noch weiterentwickeln, aber insgesamt war es ein guter Start und wir planen bereits das nächste Treffen im November.

Direkt nach meinem Urlaub habe ich mir einen Gast eingeladen. Hevar Akrawi aus Oldenburg ist Schüler des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums und interessiert sich für die Arbeit des Bürgermeisters und die Kommunalpolitik. Im Rahmen des Diversify Programms der Deutschlandstiftung Integration habe ich für den jungen Mann eine Patenschaft übernommen. Hevar sitzt zwei Tage an meiner Seite und erhält einen unmittelbaren Einblick in meine tägliche Arbeit. Soweit es möglich ist, nimmt er an allen Gesprächen und Terminen teil. Am kommenden Montag wird er dann zum Abschluss seiner Hospitation an der Sitzung des Hauptausschusses teilnehmen. Ich bin sehr erfreut, dass ein Schüler aus Oldenburg Interesse an der Kommunalpolitik in seiner Heimatstadt zeigt. Für viele ist es sicher nicht ganz klar, was die Aufgaben eines Bürgermeisters sind und wo die Grenzen seiner Entscheidungen und Zuständigkeitsbereiche liegen. Insofern bereitet es mir Freude, dem jungen Mann einen Einblick in meine Arbeit zu geben. In Zukunft werde ich gerne wieder Patenschaften übernehmen.  Für Demokratie einzustehen und für sie zu werben bedeutet auch, dass man gerade junge Menschen aufklärt und ihnen versucht zu vermitteln, welch hohes Gut unsere Demokratie ist.

In der kommenden Woche stehen neben der Sitzung des Hauptausschusses noch weitere wichtige Termine an.  Am Dienstag treffe ich mich als Mitglied des Kreisvorstands des Gemeindetages zum Austausch mit dem Landrat in Eutin. Am Nachmittag geht es dann noch einmal nach Eutin. Der sogenannte Polizeibeirat tagt. Dort wird unter anderem die polizeiliche Kriminalstatistik und  der Verkehrssicherheitsbericht für das Jahr 2024 vorgestellt. Bereits am Montag habe ich zu einem Runden Tisch eingeladen. Thema ist dort, eine Lösung für die beengte Raumsituation für die Offene Ganztagsschule an der Grundschule zum Wasserquell zu finden. Erste Ideen gibt es bereits. Nun geht es darum, die Machbarkeit zu überprüfen.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.

Bleiben Sie gesund !

Herzlichst

Jörg Saba

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