Informationen vom 30. Oktober 2020
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
in diesem Blog nehme ich zu der aktuellen Entwicklung der Coronavirus-Infektionszahlen Stellung. Nachdem die Bundeskanzlerin am Mittwoch das Maßnahmenpaket vorgestellt hat, das ab dem 2. November gilt, müssen wir uns alle auf erhebliche Einschränkungen unseres beruflichen, sozialen und persönlichen Lebens einstellen. Kontakte im öffentlichen Raum sind nur noch für Angehörigen zweier Haushalte und bis zu 10 Personen erlaubt. Gastronomische Betriebe, Bars, Kneipen, etc. müssen schließen. Institutionen, die der Freizeitgestaltung dienen, wie Theater, Kinos, Spaßbäder, Fitnessclubs und mehr, bleiben ebenfalls geschlossen. Der Amateursportbereich (außer Individualsport) muss pausieren. Die Landesverordnung der Kieler Regierung wird entweder heute oder morgen veröffentlicht, so dass dann erst endgültig feststeht, welche Regeln es künftig zu befolgen gilt.
Wenn man die Entwicklung der Fallzahlen im Bund, im Land und im Kreis über die letzten Wochen verfolgt hat, dann konnte man bereits erahnen, dass weitere Maßnahmen angeordnet werden würden. Ich persönlich vertraue auf die Aussagen der Virologen, Epidemilogen und Fachgesellschaften, die sich dafür ausgesprochen haben, weitere Einschränkungen vorzunehmen. Wer rechnen kann wird feststellen, dass eine weitere exponentielle Ausbreitung zwangsläufig zu einer Überlastung unseres Gesundheitssystems führen muss. Die Auswirkungen spüren dann nicht nur die Personen, die an Covid19 erkrankt sind, sondern auch andere Mitbürgerinnen und Mitbürger, die auf die Gesundsheitsversorgung angewiesen sind. Es muss also gehandelt werden - schnell !
Wir haben es zum Teil selbst in der Hand, die Kehrtwende schnell einzuleiten. Disziplin, Rücksichtnahme und Vernunft sind hierfür der Schlüssel. Wir haben anstrengende 4 Wochen vor uns. Aber seien wir doch realistisch, es wird uns nichts abverlangt, was unmöglich wäre. Ich hoffe, dass die Unternehmen die zugesagte Bundeshilfe schnell erhalten und damit die zu erwartenden finanziellen Einbußen aufgefangen werden können. Ich hoffe, dass wir mit einer gemeinsamen Anstrengung erreichen, dass die Schulen und die Kitas weiterhin geöffnet bleiben können. Ich hoffe, dass wir in 4 Wochen das Ruder soweit herumreissen konnten, dass einem Weihnachtsfest im Kreise der Familie und Freunde nichts im Wege steht.
Wie Sie vielleicht wissen, bin ich auch italienischer Abstammung und habe auf Sardinien noch Verwandte. Mit diesen stehe ich regelmäßig im Kontakt. Auch dort hat sich die Situation drastisch verschlechtert. Es wurden erneut massive Ausgangsbeschränkungen angeordnet, um die unkontrollierbare Ausbreitung des Virus zu bekämpfen. In vielen Städten Italiens kam es daraufhin zu Protesten und Unruhen mit bürgerkriegsähnlichen Auswüchsen.
Ich hoffe, dass wir uns nicht entzweien lassen. Nur wenn wir solidarisch handeln, werden wir Anfang Dezember wieder eine Lage haben, die eine Rückkehr zu einer Art von Normalität erlaubt. Lassen Sie uns auch mit unserem Verhalten die Pflegekräfte und Ärzte unterstützen, die sich seit März diesen Jahres unter Aufbietung all ihrer Kräfte für das Gemeinwohl und um unsere Gesundheit kämpfen. Sie haben es verdient.
Ich hoffe, dass ich in der nächsten Woche mit positiveren Meldungen aufwarten kann. Bis dahin passen Sie auf sich auf, bleiben Sie gesund und tragen Sie Ihren Teil dazu bei, dass wir so schnell wie möglich über den Berg kommen.
Herzlichst
Jörg Saba