Auszug - Anfrage zu Top 13
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Wortprotokoll |
Herr Manfred Behsen stellt folgende Anfrage:
Betr.: Bauprojekt am Familamarkt
Vorbemerkungen:
1) Schleswig-Holstein ist das waldärmste Flächenland der Bundesrepublik, wobei die Region Nordoldenburg-Fehmarn ganz besonders gering bewaldet ist.
2) Im Bebauungsplan Nr. 19, 2. Änderung ist das Areal westlich des Familamarktes als Fläche für die Forstwirtschaft (Aufforstung) gekennzeichnet. Die Aufforstung wurde im Jahr 1984 durch Bürger der Stadt zum Teil realisiert (Bürgerwald). Ein Grünstreifen, der heute den Bogenschützen als Trainingsgelände dient, blieb bis heute unaufgeforstet. Für das Gebiet nördlich des Marktes ist im B-Plan eine Pflicht zur Bepflanzung mit Bäumen und Sträuchern vorgeschrieben. Dort ist mittlerweile ein Waldstreifen mit verschiedenen Laubbäumen entstanden.
3) Das für eine Bebauung vorgesehene Areal ist bei Spaziergängern mit oder ohne Hund, Radfahrern, Joggern, Eltern und Großeltern mit ihren Kindern bzw. Enkelkindern und Jugendlichen gleichermaßen beliebt, eine innerstädtische Oase von ganz besonderem Erholungswert.
4) Das Argument, dass im Falle einer Projektdurchführung der gerodete Wald durch eine Ersatzpflanzung kompensiert wird, vermag nicht zu überzeugen. Erstens würde die Ausgleichsmaßnahme am Rande des Stadtgebietes erfolgen, zweitens brauchen wir den erwachsenen Wald jetzt, eine Neuanpflanzung würde erst in vielen Jahren einen vergleichbaren ökologischen Wert haben. In Zeiten der globalen Klimakrise stehen die Zeichen auf Aufforstung, keinesfalls auf Rodung.
Liebe Ausschussmitglieder,
ich möchte sie herzlich bitten, ihre Position bezüglich des in der Planungsphase befindlichen Projektes noch einmal zu überdenken und das Bauvorhaben am geplanten Ort nicht weiter zu verfolgen. Der F-Plan der Stadt zeigt Möglichkeiten auf, den dringend benötigten Geschosswohnungsbau an anderer Stelle zu realisieren. Der Bedarf an Wohnraum, insbesondere auch an staatlich geförderten Mietwohnungen, steht außer Frage.
Freundliche Grüße
Manfred Behsen
Herr Gabriel verliest die Anfrage und verweist auf die bereits im letzten Ausschuss teilweise beantwortete Anfrage. Außerdem weist er auf den TOP 13 hin, der sich mit diesem Bauvorhaben beschäftigt. Darüber hinaus gehende detailliertere Aussagen seien aufgrund des noch sehr frühen Stadiums der Planung nicht möglich. Auch gibt er zu bedenken, dass für ein derartiges Vorhaben keine Flächenalternativen im Stadtgebiet vorhanden seien.