Der vorgestellten Ausbauplanung der Straße Am Voßberg wird zugestimmt. Sie bildet die Grundlage für die vorzunehmende Ausschreibung der Bauleistungen.

Das Gewerbegebiet Am Voßberg wurde Anfang der 80-er Jahre in mehreren Abschnitten erschlossen. In der Zwischenzeit haben sich diverse Gewerbebetriebe verschiedener Gewerke dort niedergelassen. Gerade in den Sommermonaten, in denen viele Touristen aus den Umlandgemeinden die zentrale Lage sowie die verkehrliche Erschließung schätzen, kommt es zu einer starken Frequentierung des Gewerbegebietes.

Die Oberfläche der Fahrbahn der Straße Am Voßberg weist flächendeckend Risse sowie Schlaglöcher auf; die Gehwegoberfläche ist an verschiedenen Stellen ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden. In den letzten Jahren wurden bereits Deckenerneuerungsarbeiten durchgeführt. Insbesondere im Einmündungsbereich zur Göhler Straße weist die neue Deckschicht bereits wieder diverse Risse auf.

Bereits im Jahr 2016 wurden auf Veranlassung der Kommunalen Dienste Oldenburg in Holstein an 8 verschiedenen Stellen innerhalb der Fahrbahn Baugrundaufschlüsse durchgeführt. Als Ergebnis ist festzuhalten, dass der ungebundene Straßenaufbau keinem heute klassifizierten Straßenaufbau entspricht und der Asphaltaufbau zwischen den einzelnen Punkten in seiner Dicke sehr unterschiedlich ist. Hierdurch ist die Tragfähigkeit nicht gewährleistet und führt zu Rissbildungen in der Oberfläche, die wiederum durch den einsetzenden Frost-/Tauwechsel in den Wintermonaten zu den zahlreichen Schlaglöchern führt. Um einem weiteren „Verfall“ der Straße Am Voßberg entgegenwirken zu können, ist ein Vollausbau der Fahrbahn zwingend erforderlich. In diesem Zuge sollen auch die vorhandenen Gehwegflächen mit erneuert werden. Durch die Reduzierung der Fahrbahnbreite von 7,00 m auf 6,50 m ist es möglich, den Gehweg auf der nördlichen Fahrbahnseite auf 2,00 m Breite durchgängig herzustellen: auf der südlichen Seite wird die Breite des Gehweges weiterhin 1,50 m betragen.

Die Schaffung eines kombinierten Geh- und Radweges auf einer Fahrbahnseite ist auf Grund der zur Verfügung stehenden öffentlichen Flächen nicht möglich (siehe hierzu öffentlicher Bericht der Verwaltung). Auch die Markierung eines fahrbahnbegleitenden Fahrradstreifens scheitert an den örtlichen Platzverhältnissen.

In der Straße Am Voßberg befinden sich Höhe Haus-Nr. 6 und Haus-Nr. 5 Bushaltestellen. Auf Nachfrage beim zuständigen Sachbearbeiter des Kreises Ostholstein kann auf die Haltestellen nicht verzichtet werden, daher werden diese im Zuge der Ausbaumaßnahme barrierefrei hergestellt. Darüber hinaus wurde mit dem Eigentümer der freien Fläche (Herr Kühnle aus Geldern) zwischen dem Möbelmarkt und dem Autohaus Kontakt aufgenommen. Es wurde vereinbart, dass er der Stadt Oldenburg in Holstein die benötigte Fläche für die Errichtung eines Buswartehäuschens zur Verfügung stellt. Abgesichert wird dies über einen langfristigen Pachtvertrag, der gerade von dem zuständigen Sachbearbeiter der Stadt Oldenburg in Holstein vorbereitet wird. Als Bedingung für das Abtreten der notwendigen Fläche an die Stadt Oldenburg in Holstein nannte der Eigentümer lediglich, dass das Buswartehäuschen aus Glas sein muss, damit der dahinterliegende Möbelmarkt im Vorbeifahren gesehen werden kann. Die Umsetzung des barrierefreien Umbaus der Haltestellen ist für das Jahr 2023 im 2. Bauabschnitt geplant.

[Eine kurze Anmerkung am Rande: In einer der kommenden Sitzungen des Ausschusses für Umwelt und Bauwesen wird die Verwaltung eine Prioritätenliste zum barrierefreien Umbau aller Bushaltestellen vorlegen, anhand derer die weitere Herangehensweise sowie die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen abgestimmt werden soll.]

Die vorhandene Straßenbeleuchtung wurde bereits in der Vergangenheit auf moderne LED-Technik umgerüstet, so dass im Zuge der Baumaßnahme „nur“ der Abstand der einzelnen Leuchten untereinander verringert und um die eine oder andere Leuchte ergänzt werden muss. Die vorhandenen Erdkabel für die Straßenbeleuchtung werden auf der gesamten Länge erneuert.

Die Schmutz- und Regenwasserkanalisation wurde bereits in den Vorjahren im Inliner-Verfahren saniert. Die Sanierung umfasste die Hauptkanalisation sowie die Hausanschlussleitungen. Im Zuge des Vollausbaus werden lediglich die Anschlussleitungen für die Straßenentwässerung komplett erneuert. Die Mittel sind aus dem Produktsachkonto 53810.090100/109 zu begleichen.

Die Hauptvorflut für die Regenwasserbeseitigung der Straße Am Voßberg quert die Flurstücke 18/77 und 18/74 – hierbei handelt es sich um keine öffentlichen Flurstücke, sondern diese befinden sich in Privatbesitz. Der Grundstückseigentümer hat mitgeteilt, dass er im Bereich des Verlaufes der Vorflutleitung eine Hallenerweiterung plant. Daher wird die Vorflutleitung im Zuge des Vollausbaus umgelegt.

Der 1. Bauabschnitt des Vollausbaus beginnt an der Einmündung der Straße Rehkamp und endet zwischen dem Stichweg zwischen Haus- Nr. 14 und 18. Die Kosten für diesen Abschnitt betragen gem. einer Kostenschätzung vom 19.08.2021 brutto ca. 1.138.500,00 € zzgl. des anfallenden Planungshonorars. Die erforderlichen Mittel stehen unter den Produktsachkonten 54100.0909904 sowie 54100.0909925 zur Verfügung.

Eine aktuelle Kostenschätzung bzw. Kostenberechnung wurde zum Zeitpunkt der Vorlagenerstellung noch ermittelt und lag somit der Verwaltung noch nicht vor.

Das erforderliche Bauprogramm wird nach der heutigen Präsentation erstellt und in einer der kommenden Sitzungen zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt.

Mit den Planungsarbeiten ist das Büro B2K und dn Ingenieure GmbH aus Kiel beauftragt worden. Ein Vertreter des Büros wird im Rahmen der Sitzung das Bauvorhaben den Ausschussmitgliedern vorstellen.

Die demografische Entwicklung hat Auswirkungen auf den Gegenstand dieser Entscheidung: