Der anliegende Antrag kann aufgrund fehlender Grundlagen bezüglich der Wirtschaftlichkeit so nicht beschlossen werden. Die Verwaltung wird beauftragt, eine Wirtschaftlichkeitsprüfung zu veranlassen.

Auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN vom 27.10.2022 soll die Verwaltung beauftragt werden, die aktuell für den Schulcampus geplante PV-Anlage auf ein größtmögliches Maß zu erweitern.

Die Verwaltung stellt die folgenden Eckdaten zur Verfügung:

-          Nach Untersuchung durch den Tragwerksplaner steht aus statischer Sicht einer größtmöglichen Erweiterung der PV-Anlage auf den Dächern des Fachklassentrakts sowie der Gemeinschaftsschule nichts entgegen.

-          Die aktuelle Planung sieht eine Anlagengröße von 100 kWp vor. Diese Größe wurde ursprünglich gewählt, da bei Anlagen über 100 kWp eine Direktvermarktung verpflichtend wird.

-          Nach überschlägiger Überprüfung der noch zur Verfügung stehenden Dachfläche auf FKT und GMS wird davon ausgegangen, dass die Anlage um zusätzliche 150 kWp erweitert werden könnte.

Auf Grundlage der kürzlich submittierten Ausschreibungsergebnisse

(fachliche und rechnerische Prüfung ausstehend) kann, beruhend auf der vorliegenden Angebotsspanne, in etwa von den folgenden zusätzlichen Bruttokosten ausgegangen werden:

-          Zusätzliche Kosten für die Erweiterung der Anlage um 150 kWp:

182.000,00 € - 300.000,00 €

-          Zusätzliche Kosten für Leitungen:

3.500,00 € -     5.000,00 €

-          Zusätzliches Planungshonorar (ca. 10% der Bausumme):

18.550,00 € -   30.500,00 €

-          Zertifizierung der Anlage (ab 130 kWp)

10.000,00 € -   15.000,00 €

-          Zusätzliche Gesamtkosten für die Gebäude FKT + GMS (1.BA):

-          214.050,00 € - 350.500,00 €

Aktuell ist die Anlage aufgrund ihrer verhältnismäßig geringen Größe ohne einen zusätzlichen Energiespeicher (Batterie) geplant. Bedingt durch die Nutzung der Gebäude findet der hauptsächliche Energieverbrauch tagsüber statt. Bei einer Erweiterung der Anlage über den täglichen Gesamtverbrauch des Schulcampus hinaus, wäre es gegebenenfalls auch sinnvoll, einen zusätzlichen Energiespeicher für den nächtlichen Eigenbedarf der Haustechnik vorzusehen. Die Dimensionierung eines solchen Speichers, die daraus resultierenden Kosten und eine entsprechende Wirtschaftlichkeitsuntersuchung müsste allerdings durch eine Fachfirma ermittelt werden und kann an dieser Stelle nicht durch die Verwaltung bereitgestellt werden.

Die Untersuchungen durch das Tragwerksplanungsbüro beziehen sich aktuell nur auf den ersten Bauabschnitt und decken somit nur die Dächer der neuen Gebäude des Schulcampus ab. In der Planungsphase getätigte, statische Untersuchungen des Daches des Gymnasiums ergaben, dass die Konstruktion bereits mit der zusätzlich geplanten Dämmung an ihre Grenzen gelangt. Eine erneute Untersuchung hinsichtlich zusätzlicher Lasten durch eine PV-Anlage wurde bereits durch die Verwaltung abgefragt. Erste Ergebnisse werden voraussichtlich in der 4.KW 2023 vorliegen. Bei einem groben Vergleich der Dachflächen kann allerdings bereits die Vermutung angestellt werden, dass insofern die statischen Voraussetzungen doch gegeben sein sollten, eine zusätzliche Erweiterung der Anlage um ca. 100 kWp möglich sein sollte. Nach der aktuellen Marktlage entspräche dies zusätzlichen Kosten von ca. 135.000,00 € - 225.000,00 €.

Aufgrund diverser fehlender Grundlagen, wie z. B. die Wirtschaftlichkeit und diverser Realisierungsmöglichkeiten, empfiehlt die Verwaltung eine Wirtschaftlichkeitsprüfung in Höhe von ca. 10.000,00 € durch ein externes Planungsbüro zu beauftragen.

Die demografische Entwicklung hat Auswirkungen auf den Gegenstand dieser Entscheidung:

230112_Vorlage Antrag B90 Grüne_Erweiterung PV