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Vorlage - VO/2023/210  

Betreff: Umfassende Erfassung des Straßenzustandes im Stadtgebiet
a) Darstellung der städtischen GIS-Strategie
b) Antrag der CDU-Fraktion vom 21.02.2023
Status:öffentlich  
Ansprechpartner/in:1. Bürgermeister Jörg Saba
2. Herr Burkhard Naß
3. Herr Dirk Sahmkow
Federführend:FB 1 Organisation - Personal - Haushalt Bearbeiter/-in: Naß, Burkhard
Beratungsfolge:
Ausschuss für Umwelt und Bauwesen Vorberatung
05.04.2023 
34. Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Bauwesen ungeändert beschlossen   
Hauptausschuss Entscheidung
11.05.2023 
Sitzung des Hauptausschusses ungeändert beschlossen   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n
Anlagen:
Antrag der CDU-Fraktion vom 21.02.2023  
Präsentation zur GIS-Strategie  

Beschlussvorschlag:

Der Sachstandbericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, den Zustand der Straße zu erfassen und in Kategorien einzuordnen. Anhand der Ergebnisse soll im Zusammenhang mit den Maßnahmen zur Kanal-sanierung ein Sanierungskonzept für die kommenden fünf Jahre erstellt werden.

 

Sofern die Kosten für die Erfassung und Auswertung nicht durch die vorhandenen Haushaltsmittel gedeckt sind, werden diese zunächst überplanmäßig zur Verfügung gestellt und sind bei Aufstellung eines Nachtragshaushaltsplanes entsprechend zu berücksichtigen.

 


Sachverhalt:

Die CDU-Fraktion hat am 21.02.2023 einen Antrag zur umfassenden Erfassung des Straßenzustandes im Stadtgebiet eingebracht. Dieser ist als Anlage beigefügt.

 

Die Verwaltung bearbeitet die Nutzbarmachung von Geodaten seit längerer Zeit und gibt nachfolgend dazu einen Sachstandsbericht ab.

 

Die Stadt Oldenburg steht vor der Herausforderung, dass Geodaten nicht effektiv verwaltet und genutzt werden, obwohl diese für zentrale kommunale Aufgaben erforderlich sind.

Hierfür existieren in der Kommune verschiedene Gründe:

 

  • die aktuell eingesetzt Software wird aufgrund der schlechten Bedienbarkeit und damit wegen fehlender Akzeptanz nicht genutzt bzw. gepflegt,
  • das eingesetzte WebGIS ber den Kreis OH) beinhaltet zu viele Informationen und die Funktionen sind den Anwendern nicht klar kommuniziert worden und
  • r zentrale Aufgaben fehlen entsprechende Softwareprodukte z.B. Software zur Pflege eines Kanalkatasters.

 

Aus diesem Grund hat die Stadt Oldenburg im Oktober 2021 bei dataport eine Dienstleistung zur Erstellung einer GIS Strategie beauftragt um daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten. Dabei wurden die folgenden Fragestellungen bearbeitet:

-          Wie werden Geodaten in den jeweiligen Fachbereichen eingesetzt?

-          Welche Anforderungen muss eine Software zur Verarbeitung von Geodaten erfüllen?

-          Wie kann ein Datenaustausch zwischen den Fachbereichen hergestellt werden?

-          Wie können relevante Geodaten den Bürgern zur Beauskunftung zur Verfügung gestellt werden?

-          Welche Betriebsmöglichkeiten bestehen und welche Kosten entstehen bei den verschiedenen Varianten?

 

Insgesamt hat sich ein komplexes Bild insbesondere der Zugriffsmöglichkeiten bzw. Zugriffserfordernisse ergeben, das zu erfüllen ist. Die GEO-Informationen müssen sowohl für alle Mitarbeiter/innen der Verwaltung in verschiedenen Tiefen, als auch für das Fachpersonal und die Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Es muss also ein Zugriff nicht nur über das geschlossene Verwaltungsnetzwerk sondern auch über das Internet realisiert werden. Mitarbeiter/innen müssen auch von mobilen Endgeräten Zugriffsmöglichkeiten haben.

 

In der Folge hat eine Marktanalyse mit führenden Softwareprodukten und deren Funktionalitäten und Betriebsmöglichkeiten stattgefunden.

 

In der Bewertung der verschiedenen Lösungsmöglichkeiten fiel die Entscheidung auf eine Mehrkomponentenlösung. Hierunter ist die Beschaffung verschiedener Softwareprodukte zu verstehen, die für den jeweiligen fachlichen Einsatz optimiert sind. Diese Produkte bieten eine starke Kundenorientierung und Mitgestaltungsmöglichkeiten, auch individuelle Anpassungen können vorgenommen werden. Sie sind meist einfach zu bedienen und haben Schnittstellen zur Vernetzung miteinander.

 

Mit der Software von Topographics soll das Auskunftssystem, die Katasterpflege und Fachschalen wie z.B. Grünflächen, Spielplatz, Lampen bearbeitet werden.

 

Im Bereich Kanal und Straße wird das Programm Tiffany von DW Systems zur Anwendnung kommen. Zusätzlich soll die aktuelle Version der Bauhofbetriebsmanagementssoftware „BIS Office“ zum Einsatz kommen, um die Auftragsabwicklung zwischen Stadt und KDO zu optimieren und auch inhaltliche Prüfungsfeststellungen zu dokumentieren und zu kommunizieren.

 

Die zuvor genannten Softwarelösungen sind bereits bei vielen Behörden im Einsatz.

 

Einen besonderen Teil wird dann eine CAD-Software bilden, um Konstruktionen im Bereich Hoch- und Tiefbau sowie der Flächenplanung abzuarbeiten. Hier wird jedoch eine arbeitsplatzgebundene Lösung angestrebt.

 

Nach einer weiteren Analyse wurde deutlich, dass dataport in der von der Stadt Oldenburg in Holstein genutzten „ABS-Plattform“ den oben beschriebenen Betrieb nicht realisieren kann. Auch das Nachfolgemodell von dataport (dIT-Betrieb) kann die multiplen Zugriffsmöglichkeiten, insbesondere der Bürger/innen auf die GEO-Informationen, nicht abbilden. Daher wird eine eigene Serverlösung bei der Stadt Oldenburg in Holstein zum Einsatz kommen.

 

Mit Beginn des Jahres 2023 ist das Projekt in die Abstimmung zur Umsetzung eingetreten. Die verschiedenen Aufträge zur Beschaffung der Software wurden erteilt. Derzeit erarbeiten die Firma Topographis und DW Systems Lösungen zu einer möglichs zeitnahen Installation und zur Vergungstellung ihrer Komponenten. Die IT-Abteilung der Stadtverwaltung legt die Anforderungen an den Server fest und hat den Beschaffungsvorgang eingeleitet.

 

Die Verwaltung geht davon aus, dass die ersten Komponenten in ca. zwei Monaten nutzbar sein werden.

 

Nach der Installation der Software gilt es dann diese mit „Leben“ zu füllen. Die Kataster- und Eigentümerdaten können über die Datenlieferungen des Landesvermessungsamtes eingelesen werden. Aus diesem Datenportal sollen auch weitere Informationen eingebunden werden (WMS-Dienste).

 

Kanaldaten können aus den Viedeobefahrungen der Kanäle angelegt und z.B. aus den von Ingenieurbüros mitgeteilten Daten zugeordnet werden.Darüber hinaus wären diese Daten durch Fachpersonal aufzunehmen und im Programm einzustellen.

 

Alle weitergehenden Daten sind dann selbständig in das System zu bringen. Bei bestimmen Themen kann es auf eine detaillierte Georeferenzierung ankommen. In diesen Fällen müssen die Daten per GPS-Messgerät aufgenommen werden.

 

Um für das gesamte Stadtgebiet ein Abgrenzung der unterschiedlichen Flächen vornehmen zu können, wird zunächst eine Befliegung erfolgen. Diese ist beauftragt und wird bei der nächsten stabilen Gutwetterlage durchgeführt. Aufgrund der Luftbilder werden dann die unterschiedlichen Fchen voneinander abgegrenzt. Die Befliegung wird Luftbilder in einer Schräg- und Senkrechtaufnahme liefern. Damit ist eine umfassende und punktgenauere Auswertbarkeit von Gebäuden und sonstigen Landschaftselementen gegeben. Die Luftbilder werden in einem DOP 5-Format erstellt. Mit dieser Qualität lassen sich z.B. im Straßenbereich Schachtdeckel und Straßeneinläufe gut lokalisieren.

 

Die über das Landesvermesssungsamt erhältlichen Luftbilder haben ein DOP 20-Format und sind damit nicht so tiefenscharf.

 

Aus den Luftbildern werden die verschiedenen Flächen im Kataster abgebildet. Es wird ein sogenanntes Knoten-Kanten-Modell als linienhafte Beschreibung der Netzgeometrie und topologie nach den gültigen Regelungen (FGSV Arbeitspapier 9, Reihe K 1.2) für das Stadtgebiet angelegt. Dieser Vorgang wird ca. 4 Monate in Anspruch nehmen, da dafür externe Arbeits- und Rechenleistungen notwendig sind.

 

Trotzdem wird zudem eine Befahrung der Straßen mittels Videoscann erforderlich, um ein konkretes Bild in einem hochdetaillierten Grad zu erhalten, der es ermöglicht, den Zustand der Straßen genau zu unterscheiden (Schlaglöcher, Netzrisse, u.a.). Hieraus erfolgt dann die Zustandsbewertung und folgend eine Unterhaltungs- und Sanierungsplanung. Derzeit wird geprüft,ob die Videobefahrung auch in diesem Frühjahr noch erfolgen kann.

 

Die aus der Videobefahrung in das System einzuarbeitende Zustandsbewertung wird für das städtische Straßennetz längere Zeit in Anspruch nehmen. Zurzeit wird geklärt, ob die Schadensklassifizierung automatisiert erfolgen kann oder durch eine personalisierte Dienstleistung erfolgen muss. Sofern diese Tätigkeiten durch die KDO erfolgen müsste, ist mit der derzeitigen Personalausstattung der KDO ein Zeitraum dafür nicht sicher zu prognostizieren.

 

Dem CDU-Antrag folgend soll die Straßenzustandsbewertung mit den Ergebnissen der Kanalbefahrungen verknüpft in ein gemeisames Sanierungskonzept einfließen.

 

Dies ist sicherlich sinnvoll, bedingt aber dass auch für das Kanalnetz eine umfassende Schadensklassifizierung erstellt sein muss. Wie bereits oben beschrieben, müssten die vorhandenen Daten eingelesen und weitere erfasst werden. Anschließen würde sich dann die Klasszifizierung nach Schadensklasse. Dazu bedarf es auch eines nicht unerheblichen Zeitaufwandes.

 

Mit dem Vorliegen solcher Ergebnisse ist nicht vor Beginn des Jahres 2024 zu rechnen.

 

Haushaltsmittel r die Beschaffung der Softwarekomponenten und die Befliegung sind im Haushalt und Wirtschaftsplan der KDO vorhanden. Ob die Haushaltsmittel auch für die notwendigen Dienstleistungen zur Schadenserfassung und klassifizierung ausreichen, ist momentan noch nicht absehbar, da die Verwaltung zurzeit auch die Software zur Erhebnung der Wiederkehrenden Beiträge beschaffen muss.

 

Anhand der beigefügten Präsentation werden Ihnen in der Sitzung noch einmal alle relevanten Gesichtspunkte erläutert.

 

Demografische Entwicklung:

 

Die demografische Entwicklung hat Auswirkungen auf den Gegenstand dieser Entscheidung:

 

 

Nein, entfällt.

 

 

Ja, folgende:

 

 


Finanz. Auswirkungen:

 

Anschaffungs- und Herstellungskosten einmalig:

entfällt

Finanzierung:

entfällt

Laufende Kosten jährlich:

entfällt

Finanzierung:

entfällt

 


Anlage/n:

Antrag der CDU-Fratkion vom 21.02.2023

Präsentation zur GIS-Strategie 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Antrag der CDU-Fraktion vom 21.02.2023 (1793 KB)      
Anlage 2 2 Präsentation zur GIS-Strategie (9439 KB)      
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