Die Ausführungen zum Bau einer Löschwasserentnahmestelle in Johannisdorf werden zu Kenntnis genommen. Der Ausschuss unterstützt den eingeschlagenen Weg zur Lösung der Löschwasserproblematik in Johannisdorf. Die noch erforderlichen Haushaltsmittel von 105.000 € sind in die Haushaltsplanung 2020 aufzunehmen.

In der Ortschaft Johannisdorf besteht derzeit ein grundlegendes Problem mit der nach § 2 des Brandschutzgesetzes S.-H. vorgeschriebenen gemeindlichen Verpflichtung, eine ausreichende Löschwasserversorgung zur Verfügung zu stellen. Im Rahmen bereits erfolgter Ermittlungen wurde festgestellt, dass das öffentliche Wasserleitungsnetz ganz deutlich nicht die Menge an Löschwasser bereitstellen kann, die benötigt wird. Die dörfliche Struktur und Lage Johannisdorfs erfordert ein Löschwasseraufkommen i. H. v. 96 m³ pro Stunde für einen Zeitraum von zwei Stunden in einem Umkreis von 300 m.

Seinerzeit wurde zusätzlich zum Trinkwassernetz zu Brandschutzzwecken in Johannisdorf ein Löschwasserteich betrieben, der nach heutigen Feststellungen aufgrund diverser Gesichtspunkte, u. a. Lage, Größe, Beschaffenheit etc. als solcher nicht mehr nutzbar ist. Hieraus entwickelte sich folgender Alternativgedanke.

Am Ortseingang, aus Oldenburg kommend befinden sich zwei Brückenbauwerke über die Johannisbek in einem Abstand von etwa 8 m – 10 m  zueinander. Die auf der linken Seite neben dem Brückenbauwerk der Straße befindliche Grünfläche liegt ideal für die gesuchte Möglichkeit, für die Ortschaft Johannisdorf im Bedarfsfalle Löschwasser aus der Johannisbek zu generieren.

Deutlich zu sagen ist, dass es tatsächlich nur äußerst selten zu diesem Fall (Löschwasserentnahme) kommen wird. Johannisdorf ist eine kleine Außenortschaft Oldenburgs mit 90 Einwohnern und etwa 40 Gebäuden mit einer vorwiegend wohnbaulich und landwirtschaftlich geprägten Struktur. Der Verwaltung liegt es am Herzen, eine für alle Seiten möglichst ideale Lösung zu finden und dass die Umsetzung möglichst schonend mit der Umwelt erfolgt. So soll diese Maßnahme in den heutigen Lauf der Johannisbek so gering wie möglich eingreifen.

Die Stadt möchte direkt am Wasserlauf der Johannisbek ein in das Flussbett / die Böschung einzuarbeitendes Kopfstück installieren. Dieses Kopfstück soll dazu dienen, dass die Feuerwehr im Bedarfsfalle aus einem wenige Meter weiter herzustellenden Schacht mit Sandfang Löschwasser entnehmen kann.

Eine der Verwaltung vorliegende Auswertung von Wasserdurchflussmengen einer Messstelle der Johannisbek in Sipsdorf zeigt, dass selbst an trockensten Tagen binnen der letzten zehn Jahre immer noch 23 l/s, also 1.380 l/m, bzw. 82.8 m³/Std. die Johannisbek entlang fließen. Verbunden mit der Löschwasserentnahme aus dem Trinkwassernetz und den Möglichkeiten des Wassertransports mit Hilfe der Fahrzeuge der Feuerwehr kann somit auskömmlich Löschwasser bereitgestellt werden.

Von Seiten des Kreises wurde auf die städtische Verpflichtung hingewiesen und Grundstückseigentümer warten für die Umsetzung Ihrer Baugenehmigung auf den Löschwassernachweis. Da es sich hierbei um ein dringendes Problem und eine verpflichtende Rechtslage handelt, hat die Verwaltung bereits mit den Planungen begonnen. Ausführungs- und Genehmigungsplanungen wurden seitens des beauftragten Fachplaners bereits vorgelegt und nach zuvor bereits geführter Abstimmung mit den zu beteiligenden Stellen nun bei den entsprechenden Genehmigungsbehörden eingereicht.

Die Kosten für diese Maßnahme liegen insgesamt bei 135.000 €. Gut 30.000 € davon können durch die in 2019 bereitstehenden Mittel abgedeckte werden. Alternativen wir der Ausbau des Trinkwassernetzes oder die Schaffung eines Löschteiches würden deutlich teurer. Dazu käme, dass ein Löschteich mit Blick auf die langen trockenzeiten der letzten Jahre auch keine ausreichenden Löschwassermengen garantieren kann.

Die demografische Entwicklung hat Auswirkungen auf den Gegenstand dieser Entscheidung:

Lageplan mit Bauwerk